«Wir haben sehr gutes Feedback für die Anlage erhalten»

Mitte Dezember 2013 hat die solarlobby.ch ihre erste Fotovoltaikanlage in Betrieb genommen. Das Solarkraftwerk mit einer Leistung von 30 Kilowatt ist eine Gemeinschaftsinvestition von sieben Investoren, unter ihnen das Elektrounternehmen Paul Hitz AG in Rieden, auf dessen Dach sich die Anlage befindet. Mitinhaber und Geschäftsleiter Hanspeter Hitz erklärt, warum er sich auf das Abenteuer eingelassen hat.

Hanspeter Hitz
Hanspeter Hitz, 53, ist seit 14 Jahren Geschäftsführer der Firma Paul Hitz AG Elektrotechnische Unternehmung, die den Namen seines Vaters trägt. Er ist Mitinhaber des Unternehmens, gemeinsam mit seiner Schwester und seinem Bruder. Foto: solarlobby.ch

Die Firma Paul Hitz AG stellt der Solarlobby das Dach des Betriebsgebäudes unentgeltlich zur Verfügung und hat ebenfalls in das neue Kraftwerk investiert. Warum engagieren Sie sich bei diesem Projekt?

Nun, ich bin vom Beruf her natürlich etwas vorbelastet (lacht). Es liegt nahe, dass wir uns als Elektrounternehmen bei einem solchen Projekt engagieren. Ich sehe es als Möglichkeit, etwas für die Zukunft zu tun. Man kann nicht nur immer fordern, man muss auch bereit sein, etwas zu geben.

Sie haben bereits seit einigen Jahren eine kleine Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Betriebsgebäudes betrieben.

Mit der kleinen Versuchsanlage, die wir vor fünf Jahren gebaut haben, wollten wir die Lage des Dachs testen und Erfahrungen zu sammeln. Damals war eine Solaranlage dieser Grössenordnung noch sehr teuer, heute könnten wir es selbst finanzieren. Trotzdem finde ich den Ansatz der Solarlobby gut, mit verschiedenen Investoren eine Gemeinschaftsanlage zu betreiben. Da beteiligen wir uns gern.

Es ist ja auch eine gute Werbung für Ihr Unternehmen …

Sicher, das ist es. Aber auch für die Solarlobby ist es gute Werbung. Wir haben sehr gutes Feedback für die Anlage erhalten, sie integriert sich sehr gut in das Gebäude. So gut, das viele gar keine Notiz von ihr nehmen. Der Werbeeffekt ist also nicht zu überschätzen, trotz der prominenten Lage.

Sehen Sie die Anlage auch als Beitrag zur Energiewende?

Ich bin Realist. Wir können deswegen nicht die Atomkraftwerke abstellen. Aber es ist klar: Es muss etwas passieren, die Schweiz hat den Atomausstieg beschlossen. Die Leute sind aber nicht bereit, Energie zu sparen, das weiss ich als Elektrounternehmer. Da bleibt nur ein Weg: Wir müssen den Strom auf bessere Art herstellen. Diese Anlage ist ein kleiner Beitrag dazu.

Es besteht ja auch kein Anreiz zum Energiesparen …

Das stimmt, Energie ist viel zu billig. Ich verstehe zwar, wenn ein Stahlschmelzer anderer Meinung ist. Aber wenn ich sehe, wie die Leute gedankenlos zweihundert Kilometer weit fahren, um einen Tag Ski zu fahren, stimmt mich das schon nachdenklich. Doch es gibt auch ermutigende Zeichen: Unsere Lehrlinge kommen immer öfter mit dem Bus zur Arbeit und machen den Führerschein nur, weil sie auch mit dem Geschäftsauto fahren müssen.

Wie waren Ihre Erfahrungen mit den übrigen Projektpartnern?

Es ist sehr schnell gegangen und wurde professionell und unkompliziert abgewickelt. Abgesehen vom Gerüst haben wir kaum etwas vom Bau bemerkt. Der Kontakt mit den Verantwortlichen der Solarlobby, vor allem Theo Flückiger, und den Mitarbeitern der Firma Laube, die die Anlage realisiert hat, war sehr angenehm. Insgesamt war es für mich eine positive Erfahrung.